Teil 1
Der Coronavirus fordert uns. Vielen zwingt er Veränderungen auf, ob wir wollen oder nicht. Unabhängig vom Coronavirus ist Leben Veränderung.
"Panta rhei - alles fließt"
... sagte der griechische Philosoph Heraklit (550-480 v.Chr.) - Alles kommt und geht. Das Leben ist in Bewegung und damit in Veränderung. Ein guter Grund das etwas genauer zu betrachten. Oft geschieht Veränderung einfach - wir werden von äußeren Umständen verändert - meinen wir zumindest - aber ist das wirklich so?
Werden wir im Sinne von "Panta rhei" willenlos durch Umstände verändert oder können wir Einfluss darauf nehmen und wenn ja wie geht Veränderung?
Wie geht bewusste Veränderung?
In den letzten 33 Jahren habe ich jeden Morgen in den Spiegel geschaut und mich gefragt: "Wenn heute der letzte Tag meines Lebens wäre, würde ich auch das machen wollen, was mir heute bevorsteht?" Und wenn die Antwort für zu viele Tage am Stück "Nein" lautete, wusste ich, dass ich etwas ändern musste.
Steve Jobs
Veränderung gehört zum Leben.
Ohne die Möglichkeit der Veränderung gäbe es keine Evolution, keine individuelle Entwicklung.
Es gibt unterschiedliche Gründe für Veränderung:
- äußere Begebenheiten, z.B. wie wir sie gerade in der Coronazeit erleben. Äußere Umstände zwingen uns zu Hause zu bleiben – Arbeitswelt und Alltag haben sich von heute auf Morgen verändert. Auch unser Wertesystem beginnt sich zu verändern.
- äußere Widerstände, z.B. Situationen, die sich in ähnlicher Weise in unserem Leben wiederholen und die sich nicht zur persönlichen Zufriedenheit lösen lassen.
- inneres Bedürfnis, z.B. wenn wir uns persönlich weiter entwickeln möchten, bestimmte Verhaltensweisen, Zweifel oder Ängste ablegen wollen. Wahrscheinlich kennst du dieses Gefühl, dass sich in einem ausbreitet, wenn Veränderungen von uns gefordert werden. Kurz gesagt Unzufriedenheit macht sich breit. Sie schleicht sich als unbestimmtes, emotionales „Hintergrundrauschen“ an, lässt sich eine Zeitlang verdrängen, wird dann immer deutlicher und ist irgendwann nicht mehr zu überhören. Spätestens jetzt ist es Zeit zu handeln.
Die meisten Menschen sind „Gewohnheitstiere“.
Veränderungen sind unangenehm, anstrengend und lästig. Natürlich gibt es auch die andere Kategorie Mensch die Veränderungen geradezu suchen und für die Veränderung (zumeist im Außen) ein Selbstzweck ist.
In vielen Bereichen nehmen wir Veränderungen gerne an – und suchen sie sogar:
Ein neues Outfit, ein anderes Image, eine neue Wohnung, ein neuer Job, ein neuer Partner – diese Liste kann lang werden. All das sind Veränderungen im Außen – die möglicherweise auch eine innere Veränderung, die Selbstveränderung fordern. Um eben diese soll es hier gehen.
Veränderung bedeutet Gewohnheiten aufzugeben und sich Ängsten zu stellen.
Wir müssen uns auf ein neues, unbekanntes Terrain vorwagen. Hier ist Mut gefordert.
Was ist nötig, wenn wir uns verändern möchten?
1. Erkennen / Wahrnehmen
2. Wollen / Einsicht / Bereitschaft
3. Tun / Achtsamkeit / Analyse / die Zeit ist jetzt
Erkennen /Wahrnehmen
Die erste Stufe ist die Wahrnehmung von Inkongruenz.
Unserer Erwartungen und Vorstellungen entsprechen nicht dem, was wir erleben oder wie wir sein möchten. Wir beginnen unser Verhalten infrage zu stellen und erwägen die Möglichkeit etwas zu verändern.
Was möchte ich verändern? / Was will ich nicht mehr?
Folgt darauf die Einsicht, das eine Veränderung richtig und sinnvoll ist, ist der erste Schritt geschafft.
Einsicht ist eine Sache, aber sind wir deswegen auch tatsächlich bereit etwas zu verändern? Ich für meinen Teil habe des Öfteren die Einsicht, dass etwas nicht gut für mich ist – tue es aber dennoch. Was hier fehlt ist die Bereitschaft, der Wunsch und der Wille TAT-sächlich etwas zu Verändern.
Wollen / Einsicht / Bereitschaft
Der Einsicht muss also Bereitschaft, Wunsch und Wille folgen. Das kann zunächst mit einer inneren Erlaubnis, die wir uns selbst erteilen müssen, verbunden sein.
Selbstveränderung ist, nach meinem Verständnis im wesentlichen Persönlichkeitsentwicklung.
Sie setzt dort an, wo wir in, oft unbewussten, Verhaltensmustern, geleitet von früh geprägten Glaubenssätzen, agieren und reagieren. Bereiche unserer Persönlichkeit in der wir im "Autopilot" laufen gilt es zu erkennen. Hier beginnt die Herausforderung, die uns auffordert, unsere Komfortzone zu verlassen.
Sage ich
JA zu der Bereitschaft mich zu hinterfragen oder auch infrage zu stellen? Bin ich infolge bereit, Verantwortung meine innere Haltung zu übernehmen.
Ziel Definition
Als nächster Schritt ist es wichtig zu erkennen und genau zu definieren, wo ich hin möchte.
Was ist mein Ziel?
Wunsch
und Wollen müssen zusammenfinden in einer inneren, zielgerichteten Bereitschaft den Aufbruch zu wagen, mich zu verändern und der Bereitschaft Verantwortung für die eigenen Gedanken und
Bewertungen zu übernehmen.
Tun /Achtsamkeit / Analyse
Ein
achtsamer Selbstbeobachter werden.
Mit
bewusster Wahrnehmung von Gedanken, Emotionen, Gefühlen und Befindlichkeiten, komme ich Verhaltensmustern und Glaubenssätzen auf die Schliche, die mich daran hindern meine Möglichkeiten zu
leben.
Zunächst gilt diese Muster und Glaubenssätze wahrzunehmen und zu erkennen. Das ist allerdings nicht so einfach, weil uns meistenteils nicht bewusst ist, wo wir überall auf "Autopilot" geschaltet sind.
Übungen der Achtsamkeit und die Anwendung des kinesiologischen Muskeltest bieten dazu eine fantastische Möglichkeit:
Innere Sabotageprogramme zu enttarnen, ist eine großartige Befreiung und setzt unglaubliche Energien frei.
Mit Achtsamkeit werden wir bewusster, kommen uns selbst näher. In der Anwendung des kinesiologischen Muskeltests haben wir die Möglichkeit mit unserem Unterbewusstsein zu kommunizieren und unbewusste Programme aufzudecken und zu verändern.
Die Frage die es auf dieser Stufe zu beantworten gilt:
Was möchte ich nicht mehr denken/ fühlen (Einsicht) und was (Ziel) stattdessen?
Wie es mit der nächsten Stufe weitergeht, lest ihr im nächsten Blogartikel.