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Chance und Change in Führung


Mitten im Wandel erleben wir eine faszinierende Ära des Umbruchs.

Wir alle stehen vor der Herausforderung in unsicheren Gewässern kluge Entscheidungen zu treffen. Ob beruflich oder privat, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sind unerlässlich, um sich selbst, Familie, oder das Team, sicher durch den Wandel zu führen.

Führen bedeutet andere und als erste Priorität sich selbst, anzuleiten. Neue Aufgabenstellungen, Strategien und Arbeitsweisen erfordern eine Anpassung der Führungsstrategien. 

Die Bereitschaft zur Selbstveränderung wird zum Schlüssel für beruflichen und privaten Erfolg in Zeiten des Umbruchs.

 

Mit Ende zwanzig übernahm ich die Leitung eines großen Turnier- und Ausbildungsstalles. In manchen Bereichen fühlte ich mich in dieser neuen Führungsrolle überfordert. Kunden und Mitarbeiter zu führen, erfordert Selbstfindung und gutes Selbstmanagement.

 

Fragen die ich mir stellte:

Führung - wie funktioniert sie? Welche Kompetenzen besitze ich? Fachkompetenz war da, und Weiterbildung ist und war selbstverständlich für mich, aber was noch?

Strukturierte Rahmenbedingungen schaffen, klare Aufgabenverteilung im Team und deutliche (An)Leitung – das war entscheidend. Klar zu formulieren, wie ich mir etwas vorstellet. Jedes Teammitglied (oder Familienmitglied) individuell wahrnehmen, die jeweils besten Entfaltungsmöglichkeiten erkennen. Bedürfnisse verstehen, um gezielt zu motivieren und Konflikte frühzeitig zu erkennen. Je besser ich darin  wurde, desto leistungsstärker wurde mein Team.

Zufriedenheit spiegelte sich in positivem Umgang mit Tieren und Kunden, stärkte langfristige Bindungen und brachte Ruhe in den Alltag.

 

An meiner Selbstsicherheit musste ich arbeiten, Selbstsicherheit entwickeln:

Klar und bestimmt auftreten, deutlich formulieren. Authentizität und klare Körpersprache halfen Unklarheiten zu beseitigen und erleichterten Konfliktlösungen.

Empathische, zugewandte Begegnung auf Augenhöhe war und ist immer mein Anspruch, egal ob Pferdepfleger oder Manager. Jeder von uns möchte wahrgenommen, gesehen werden. Respekt, Nähe und Distanz im Umgang gilt es zu klären. Das ist für mich nicht gleichbedeutend damit, mit Allem und Jedem per Du zu sein.

Gute Führung braucht viele Fähigkeiten, aber die wohl wesentlichste ist die Veränderungsbereitschaft, kluge, vorausschauende Anpassungsflexibilität. Bewusstes Selbstmanagement.

In meiner späteren Tätigkeit als Aufsichtsratsmitglied habe ich erlebt, wie schwierig es ist Veränderungen in unterschiedlichen Führungsebenen zu implementieren, weil unter anderem, eben diese Bereitschaft zur Selbstveränderung häufig fehlt. 

 

Unter Stress in der Führungsrolle gab ich mir Auszeiten im Wald. Als junge Frau in Leitungsposition waren die Anforderungen in der Außen-Akzeptanz hoch. Bei einem Spaziergang mit guter Waldluft klären und ordnen sich Gedanken. Der Blick wird freier und neue Perspektiven können sich öffnen.

Durch diese Erfahrung wurde mir bewusst, dass erfolgreiches Führen die Bereitschaft zur Selbstveränderung erfordert.

Selbstreflexion über den eigenen Standpunkt, Werte und klare Zielsetzungen sind dabei Schlüssel.

Wo komme ich her? (eigener Wertekanon) und wo möchte ich hin? (klare Zieldefinition) Was unterstützt mich? (Stärken und Ressourcen).

 

Leben ist ständige Veränderung, ein lebendiger Organismus. Meine persönliche Hauptfrage bleibt: Wie kann ich mit Herausforderungen besser umgehen? Die Antwort liegt in der Offenheit und Bereitschaft zur Veränderung, wobei die Länge der einzelnen Veränderungsschritte entscheidend ist.

 

Wo beginnt Selbstveränderung? 

Selbstveränderung beginnt dort, wo wir in, oft unbewussten, Verhaltensmustern, geleitet von früh geprägten Glaubenssätzen, agieren und reagieren. Hier ist die erste Herausforderung, die uns auffordert, unsere Komfortzone zu verlassen. Gewohnheiten erkennen und vielleicht aufzugeben.

Veränderung ist wie die Umprogrammierung unseres Gehirns – ein Neustart, der neue neuronale Netzwerke schafft. Unsere Gedanken und Handlungen sind das Ergebnis unserer Erfahrungen und Assoziationen. Echte Veränderung beginnt mit inspirierenden Erlebnissen, die emotional eindrücklich sind und vielen Wiederholungen.

 

Veränderungen, Neuerungen in inneren und/ oder äußeren Abläufen können verunsichern und Angst machen. Das ist normal, vielleicht ein Zeichen, dass Veränderung notwendig ist. Es erfordert Mut, diese Ängste anzuerkennen und ihnen zu begegnen. Es ist okay, sich einzugestehen, dass Unbehagen oft in Ängsten verwurzelt ist.

Der Schlüssel liegt darin, sich selbst zu erlauben, Angst zu haben und den Mut zu finden, sie anzugehen. 

Erlaube dir, Ängste anzuerkennen, und finde den Mut, ihnen zu begegnen. Manchmal benötigt der Mut Zeit, um sich zu zeigen.

 

In unseren Coachings mit Pferd erleben wir immer wieder Teilnehmer die viel Respekt, um nicht zu sagen Angst, vor Pferden haben. Für die es eine große Überwindung ist diesen großen Tieren zu begegnen. - Und dann kommt es zu diesem magischen Moment, indem sie mit ihrer Stärke in Kontakt kommen, den Mut finden die Angst zu überwinden. Das sind immer wieder emotionale Augenblicke, die keiner der Anwesenden vergessen wird. 

 

Der Weg beginnt mit dem kraftvollen Schritt des Selbst-bewusst-Seins, einem Spiegel unserer Führung.

Veränderung ist ein Gehirnneustart, der neue Gedankennetze knüpft. Unsere Handlungen weben sich aus Erfahrungen und Assoziationen.

Der Beginn ist stets Selbst-Wahrnehmung. Sie ist wie ein komplexes Mosaik: Gedanken, Gefühle, der Körper in seiner Vielfalt. 

 

Bei meinen stressabbauenden Spaziergängen habe ich gelernt, achtsam zu sein, die Ebenen zu erkennen. Aus der Achtsamkeit kennen wir die Betrachtung aus dem Anfängergeist heraus. Die Offenheit des Anfängergeistes eröffnet neue Perspektiven: Wie nehme ich die Situation wahr? Was/Wie könnte es noch sein? Andere Blickwinkel schulen die Wahrnehmung.

 

Saint-Exupéry schrieb: "Um klar zu sehen, genügt oft ein Wechsel der Blickrichtung." 

 

Selbst-Wahrnehmung braucht Feedback, einen Abgleich von Innen und Außen.

Eine spannende Möglichkeit ein ehrliches und unvoreingenommenes Feedback zum persönlichen Ausdruck zu erhalten, bietet Coaching mit Pferden. Sie sind Meister im Feedback. 

Persönlichkeitsentwicklung erfordert die Offenheit, andere Sichtweisen anzunehmen und zu überdenken - Anpassungsflexibilität. Neues auszuprobieren und zu wagen ist ein Booster.

Betrachtungsvielfalt erfordert geistige Flexibilität, die mit Einsicht, Bereitschaft und dem Willen zur Veränderung einhergeht.

 

Pferde sind Spiegel der Führung. Als Herdentiere mit hoher sozialer Kompetenz zeigen sie, was Präsenz, Körpersprache und authentische Führung bedeuten. Sie folgen nur authentischer Stärke und Klarheit. 

Von ihnen lernen wir viel über Präsenz, Körpersprache und was innere Haltung ausmacht. Solche Erfahrungen stärken das Selbst- bewusst- Sein und lassen einen erleben/fühlen, wie klarer Focus und authentische Führung sich anfühlen. 

 

Im Coaching mit Pferden erleben Teilnehmer wie wertvoll und nachhaltig die gemachten Erfahrungen für Alltag und Beruf sind – ein klarer Blick, eine starke Führung.

 

 

©Daniela von Melle 2024